Heimatlied der Willebadessener          
   
   
Ein Städtchen liegt im Nethegau
am Egg'gebirges Rande.
Wo rings von Bergen Wälder schauen
als Wächter in die Lande.
Im Tale wie in gold'ner Au
der Heimatort.
Er ist gar lieblich anzuschaun,
zu ihm zieht's oft uns fort!

Der Ricke Siebenquellenbronn
im schönen Buchengrunde.
Hoch überragt vom Waldesdom
auf Bergen in der Runde,
der uns erquickt mit kühlem Trank
bei kurzer Rast.
Im Schatten über'm grünen Hang
vergessen läßt die Hast.

Die Drudenhöhle treu bewacht,
im Fels der faule Jäger,
ist stets auf ihren Schutz bedacht,
der heilgen Mark ein Heger.
Und die Karlschanze am Bergeshang,
der Frankenwall,
dem Widukind lang widerstand,
eh daß sie kam zu Falle.

Wo "kleiner Herrgotf' ist genannt,
ein Opferstein der Sachsen,
der an dem Kreuzweg ist gebannt,
wo schlanke Tannen wachsen.
Und leise raunt's im dunklen Tann
von alter Zeit, 
von Druden, Helden, Bardensang,
von Jagd und Kämpfen heiß.

 


Schroff ragen Klippen steil empor
aus weitem tiefen Walde.
Der Ruf des Hirsches dringt ans Ohr
im Herbst auf freier Halde,
der Rehbock sehr bedächtig zieht
vom Wald ins Feld,
auch Hasen schnell man hoppeln sieht 
und sich ihm zugesellen.

Auf Bergeshöh, am Waldesrand, 
da stehet die Kapelle, 
Sie schaut hinab ins Nethetal, 
auf's Städtchen nebst der Helle. 
Anheimelnd rauscht unfern ein Wehr, 
vertrauten Sang. 
Wir lieben unsere Heimat sehr 
das ganze Leben lang.

Willebadessen ist genannt, 
wir tuen laut es kunde, 
wo Nethe, Ricke sich vereint, 
dort liegt es in der Runde. 
Kommt man in dieses Städtchen dann 
nach langer Zeit -
ums Herz wird's einem so wundersam, 
denkt man der Jugendzeit.

von Kapitän Kersting aus Willebadessen

     
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