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26.05.1820 |
wird Katharina Kaspar in Dernbach/Westerwald geboren. Sie wächst als zweitjüngstes Kind in einer zehnköpfigen Familie auf. Die Eltern, Heinrich und Katharina, hatten alle Hände voll zu tun. Heinrich müht sich in der Viehzucht und der Landwirtschaft ab, denn der karge Boden des Westerwaldes ist nicht sonderlich fruchtbar. Die Mutter übernimmt den Haushalt und die Erziehung der acht Kinder und verdient sich ein wenig Geld im Weben von Tüchern. |
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1826 |
wird Katharina eingeschult, sie besucht nun die Volksschule in Dernbach. Doch ist ihre Gesundheit nicht die beste. Oft fehlt sie in der Schule, so dass sie nicht immer die besten Noten mit nach Hause bringt. Das schmerzt vor allem den Lehrer, der ihre verstandesmäßige Begabung entdeckt. Wenn sie aber in der Schule ist, dann fällt sie durch einfache Gesten der Nächstenliebe auf. Sie teilt ihr Pausenbrot mit anderen, die keines haben, und kümmert sich um Kinder, mit denen keiner spielen will. Im Sommer erlaubt ihr der Vater, mit dem Fallobst - soviel sie davon nehmen kann - andere Kindern und den Kranken im Dorf eine Freude zu machen.
Überhaupt ist Religion Ihr Lieblingsfach in der Schule. Und die Predigt am Sonntag kann sie daheim in den wichtigsten Aussagen wiederholen. Ihre Begeisterung für den christlichen Glauben zeigt schnell Wirkung. Wenn sie singend und betend zu der eine Viertelstunde entfernten Kapelle "Heilborn" zieht, begleiten sie immer mehr Kinder. |
1834 |
Mit der Erstkommunion ist auch das Schulende gekommen. Im Gegensatz zu den anderen Mädchen, die üblicherweise als Dienstmagd in wohlhabenden Familien angestellt werden, stellt sie ihre Arbeitskraft ganz in den Dienst der eigenen Familie. Sie hilft im Haushalt, auf dem Feld, im Stall, sogar beim dörflichen Straßenbau - gerade dort, wo sie gebraucht wird. |
26.01.1842 |
stirbt ihr Vater, der es immer gut mit ihr meinte und viel Geduld für sie aufbrachte. Zur Trauer um den Tod des Vaters tritt noch die Not, das Haus verkaufen zu müssen und in ein Miethaus zu ziehen - und alles ohne den Familienvater hinzubekommen. Am Tag der Versteigerung des Hauses verfestigt sich in Katharina der Wunsch, nach mehr zu streben, als die Welt ihr geben kann. Sie will ab jetzt nach den "himmlischen Gütern" suchen. Sie macht nun reinen Tisch mit sich und ihrem bisherigen Leben und tut sich mit Freundinnen zu einem "frommen Verein" zusammen. Der Zweck der Vereinigung soll die Ausbreitung der Tugend durch Beispiel, Belehrung und Gebet - erst Handeln, dann Reden. |
15.08.1851 |
legt sie mit ihren Gefährtinnen öffentlich die Versprechen des Gehorsams, der Armut und der Ehelosigkeit ab. Katharina nimmt den Namen Maria an und wird von ihren Mitschwestern einfach Mutter Maria genannt. Aus dieser Gemeinschaft entstehen die Armen Dienstmägde Jesu Christi. Bis zu ihrem Lebensabend ist sie unermüdlich am Aufbau der jungen Ordensgemeinschaft im Einsatz, unternimmt ausgedehnte Besuchsreisen zu den einzelnen Schwesterngruppen und bietet des öfteren kirchlichen und staatlichen Würdenträgern die Stirn, weil sie sich vom Willen Gottes getragen weiß. |
02.02.1898 |
stirbt Katharina Kaspar. Sie hinterlässt ihren Mitschwestern den Rat: "Seid fromm und brav. Fahrt so fort, dann werdet ihr glücklich in der Zeit und in der Ewigkeit!" |
16.04.1978 |
wird Mutter Maria, geborene Katharina Kaspar, im Petersdom zu Rom feierlich seliggesprochen. Ihr Gedenktag wird jedes Jahr am 1. Februar gefeiert. |
Quelle: www.dernbacher.de |
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