Priesterjubiläum des Pfarrers Heinrich Josef Hundt am 30. Mai 1912          
   
   
* 1836
  in Olpe
+ 1914
  in Willebadessen
1864
  Schul-Vikar Meschede
1865
  Missionar Zeit
1885
  Pfarrer Willebadessen
1909
  Operation in Münster, Freund von Pfr. Dr. Mertens in Kirchborchen, Landsmann von Weihbischof Freusberg in Paderborn
 
Am 30. Mai wurde mein 50jähriges Priesterjubiläum (eigentlich Charfreitag 5. April) und 25jähriges Ortsjubiläum äußerlich gefeiert unter großer Teilnahme. Die Gemeinde hatte goldgestickte rote Leviten-Paramente geschenkt; am Festgottesdienste zum erstenmale benutzt. Die Herrschafts-Familie v. Wrede schenkte ein großes Ciborium, Baronesse Johanna v. Wrede ein prachtvolles Velum zu demselben; außerdem viele persönliche Geschenke. Unzähliche Glückwünsche per Telegramm, Briefe, Karten waren eingegangen aus aller Welt.

Um 1/2 10 Uhr war der Festzug durch die reich geschmückten Straßen zur Kirche, dort Levitenamt unter Assistenz des Pfarrers Kaiser von Altenheerse und der Kapläne Schrage von Peckelsheim und Schlüter von Borlinghausen. Die Festpredigt hielt Dechant Stratmann von Borgentreich - nach dem Hochamte Gratulation und Frühstück im Pfarrhause - Landrat v. Schorlemer von Warburg überreichte den roten Adler-Orden 4. Classe mit der Zahl 50.

Um 1 Uhr Festessen im Hotel Schroeder, woran sich ca. 50 Herren beteiligten und die hiesige Musikkapelle konzertierte. Das Hoch auf Papst und Kaiser brachte Landrat v. Schorlemer aus, Freiherr Theodor v. Wrede sprach im Namen der Gemeinde, Dechant Püttmann aus Peckelsheim feierte den Jubilar. Unter den vorgelesenen Telegrammen (45) erregten reichen Beifallssturm namentlich der in warmen Worten gehaltene Glückwunsch unseres Hochwürdigsten Bischofs Dr. Carl Josef Schulte und der Redaktion der "Kölnischen Volkszeitung".

Die Geistlichen unseres Dekanates Gehrden hatten eine reiche Meßstiftung in Lipsendorf, Pfarrei Zeitz, nach meiner Intention geschenkt. Um 5 Uhr bewegte sich wieder ein Festzug mit den Geistlichen zum Risse'schen Festsaale zu einer "Famillenfeler", wie der Festleiter Kaplan Lippold sagte. Alt und jung waren erschienen. Pfarrer Schmidt aus Bielefeld feierte den Jubilar; zahlreiche Schulkinder brachten ihre Glückwünsche mit Blumenspenden dar. Ein in später Abendstunde veranstalteter Fackelzug beschloß die schöne Feier, wobei Stadtvorsteher Hodes mit dem Wunsche schloß, daß der Jubilar noch sein diamantenes Jubiläum feiern möge.
     
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